Bürger und Kommunen für Erdverkabelung – Leserbrief MAZ 2./3.4.2011

4 04 2011

Originaltext:

Leserbrief zu

Wo der Windstrom gezähmt wird“ (MAZ v. 24.3., S. 7) und

Lange Leitungen“ (MAZ v. 24.3., S. 2)

Der Artikel über den Netzbetreiber 50Hertz Transmission und der Kommentar dazu enthalten leider gewichtige Fehler. In jeglicher Diskussion über den Netzausbau sind grundlegend zu unterscheiden: 1. Das Höchstspannungsnetz (380 kV) und 2. das Hochspannungsnetz (110 kV). Höchstspannungsleitungen sind sozusagen die Stromautobahnen für den Ferntransport, die Hochspannungsleitungen sind quasi die damit verknüpften Landes- und Kreisstraßen. Die Erdverkabelung von Höchstspannungsleitungen auf längeren Strecken ist noch unerprobt und  im Vergleich zu Freileitungen erheblich teurer. Die Erdverkabelung von Hochspannungsleitungen ist Stand der Technik und in den ausgesprochen ländlichen Gebieten, in denen in Brandenburg neue Leitungen geplant sind, volkswirtschaftlich nicht oder wenig teurer als Freileitungen.

50Hertz Transmission betreibt ausschließlich ein Höchstspannungsnetz, Artikel wie Kommentar handeln ausschließlich davon. Gesprochen wird aber von „Hochspannungsleitungen“. Damit sind zentrale Aussagen v.a. des Kommentars unzutreffend. „Landauf, landab wehren sich Bürger gegen Hochspannungsleitungen.“ Tatsächlich wehren sie sich nur gegen Hochspannungsfreileitungen und fordern Erdverkabelung. Und es sind nicht nur die Bürger, sondern auch Städte, Gemeinden und Landkreise „Unterirdische Kabel sind vielleicht in Städten und Naturschutzgebieten eine Option.“ Sie sind nicht vielleicht eine Option, sondern liegen mit einer Länge von 6.000 km (= 8 % aller Hochspannungsleitungen in Deutschland) bereits unter der Erde. „Überall sonst machen sie den sauberen Strom unnötig teuer.“ Sie dorthin zu legen, ist nicht unnötig, sondern zum Abtransport des Stroms aus Gebieten, die durch Windkraftanlagen schon hoch belastet sind, aus Gründen der Sozial- und Landschaftsverträglichkeit dringend notwendig.

Wie teuer aber würde der Strom durch Erdverkabelung? 1.000 km neue Hochspannungsfreileitung bedeuten lt. Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Links-Fraktion vom Herbst letzten Jahres „eine Netzentgeltsteigerung für Haushaltskunden von 0,1 bis 0,2 %“. Das bedeutet, wenn man Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zu den Anteilen des Netzentgelts am Strompreis und des Strompreises an der Stromrechnung heranzieht: 1.000 km Hochspannungsfreileitung erhöhen die jährliche Stromrechnung eines Dreipersonen-Musterhaushalts um 0,12 bis 0,23 € pro Jahr. Eine Erdverkabelung würde diesen Betrag um irgendetwas zwischen 0 und 100 % erhöhen. Nach diesen Zahlen macht es wirklich keinen Sinn, von einer unnötigen Stromverteuerung zu sprechen.

Dr. Rainer Schneewolf

Bürgerinitiative ‚Hochspannung tief legen’

Plattenburg (Prignitz)

 

Hier ist der Leserbrief online abzurufen





CDU für Erdkabel – Brandburger Erdkabelgesetz ist nötig

25 03 2011

Auf Antrag der Gumtower CDU beschlossen die Prignitzer Christdemokraten bei ihrer Vorstandssitzung am Montagabend einstimmig, für die Erdverkabelung der Hochspannungsleitung zwischen Perleberg, Gantikow und Wittstock einzutreten. … Ganzer Artikel vom 23.03.2011 bei www.maerkischeallgemeine.de

Artikel online





Presseberichte zur Anhörung im Wirtschaftsausschuss

12 02 2011

ENERGIE: Rückenwind für Prignitzer Initiative
Land kann Erdverkabelung festlegen

Positiv bewertete Rainer Schneewolf von der Prignitzer Bürgerinitiative Hochspannung tief legen das Ergebnis einer Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Landtags zu einem Erdkabelgesetzenwurf von Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Es sei klar geworden, dass das Land für neue 110-Kilovolt-Leitungen, wie eine in der Prignitz geplant ist, eine Erdverkabelung per Gesetz vorschreiben könne. […]
Ganzer Artikel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 12.02.2011 hier

___________________________

Artikel aus MAZ
Die Forderung nach dem Erdkabel-Referenzprojekt wird in der MAZ vom Wochenende beschrieben.

___________________________

ENERGIE: Referenzobjekt gefordert
Prignitzer Bürgerinitiative kommt bei Anhörung im Wirtschaftsausschuss zu Wort

[…] Gegenüber Hochspannungsfreileitungen müsse ganz Brandenburg zum hochrangigen Schutzgebiet werden, so Schneewolf. […] Kombiniere man Aussagen des Bundeswirtschaftsministeriums mit Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, ließe sich für 1000 Kilometer Erdverkabelung von Hochspannungsleitungen eine Erhöhung der Jahres-stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt um ganze 20 Cent errechnen. Zu einer sehr ähnlichen Schätzung der Endverbraucherkosten kam auch ein Vertreter der Deutschen Umwelthilfe. […]
Ganzer Artikel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 12.02.2011 hier

___________________________

Und noch ein Artikel in der Druckversion der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom  10. Februar

Leider sind die meisten Journalisten vor der Pause gegangen, so fand unsere Forderung nach einem Erdkabel-Referenzprojekt in der Berichterstattung am nächsten Tag nicht überall Erwähnung.




Große Medienresonanz auf die Aktion »Glühen für Erdkabel« 5. Dezember

6 12 2010

„Glühen für Erdkabel!“ hieß es am Sonntag, dem 5.12., in Ponitz (Gem. Plattenburg) rund 10 km von Perleberg. Unmittelbar nordöstlich des Dorfes, auf einer Wiese unterhalb einer dort die B 5 querenden großen Freileitung, startete die Bürgerinitiative ‚Hochspannung tief legen’ eine hochspannungsgeladene Aktion: Leuchtstoffröhren, der Leitung entgegengehalten, wurden vom Magnetfeld der Leitung zum Leuchten gebracht. Es gab Glühwein, heiße Suppe aus einem original mongolischen Jurtenofen und natürlich Informationen über die drohende Freileitung und die Alternative eines Erdkabels. Das Fernsehen und Zeitungen hatten Reporter geschickt. Vertreter aus dem Landtag und den Gemeinden waren vor Ort um sich das Spektakel anzusehen. Es gab aber nicht nur etwas zu sehen: die „Prignitzer Erdkabelhymne“ erlebte ihre Welturaufführung.

Allen Aktiven sei an dieser Stelle noch einmal ein ganz großer Dank ausgesprochen! Bei dem Wetter mitzumachen zeugt von großem Engagement für unsere Sache!

Die Berichterstattung des rbb ist für einige Tage im Internet abrufbar.

(19.30 Brandenburg aktuell auf rbb-online)

(21.45 rbb-aktuell in der ard-mediathek)

Auch die Zeitungen haben berichtet:

Online sind diese Artikel erschienen:

In der Märkischen Allgemeinen: „Glühen für Erdkabel“ als kreative Demo der Prignitzer Bevölkerung gegen eine neue Freileitung.

Und im Prignitzer: Kräftemessen mit dem Stromriesen

Hintergrundinformation: Größenvergleich Freileitung/Erdkabelvariante.


Große Ansicht als jpg. (380 KB) oder als pdf (800 KB)
Nachtrag:
  • Die Einleitungworte von Rainer Schneewolf, die in Auszügen im Fernsehbericht zu hören war.
  • Die Prignitzer Erdkabelhymne




Einig im Kampf gegen Megamasten – Auch die Bahn ist der Zeit hinterher. MAZ 5.11.2020

26 11 2010

Fünf havelländische Verwaltungschefs wollen Starkstromleitung unter die Erde bringen

Sozusagen ein Gipfeltreffen im Amt Nennhausen. Die Amtsdirektoren Ulrich Gerber (Neustadt), Jens Aasmann (Rhinow), Christian Pust (Friesack), Angelika Thielicke (Nennhausen) und Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger entwickeln eine Strategie gegen eine geplante Hochspannungsleitung der Bahn. 34 Meter hoch sollen deren Masten werden. Der Zug Freileitung ist aber abgefahren. Erdkabel sind die zeitgemäße Form des Stromtransports bei 110 kV. (Einhundertzehntausend Volt)

Ganzen Artikel lesen bei MAZ-online





Bürgerprotest – Artikel im Prignitzer vom 20.11.2010

22 11 2010

Bürgerprotest gegen oberirdische Stromleitung

Die 110 kV-Leitung, die zwischen Perleberg und Wittstock über Gantikow und Kyritz gebaut werden soll, muss unter die Erde verlegt werden. Diesen Willen bekundet der Ausschuss für Ordnung und Sicherheit der Gemeindevertretung Plattenburg in einem Beschluss, der …

„Wenn die Einwohner und das Landschaftsbild schon durch Biogasanlagen und Windräder belastet ist, muss nicht noch eine so große Stromleitung über der Erde dazukommen“


„Was unter die Erde kann, soll da auch hin. Was hier gerade geschieht ist die Industrialisierung der Landschaft, und damit sind wir nicht einverstanden“

Link ganzer Artikel





Glühen für Erdkabel – es geht weiter!

22 11 2010

In der MAZ vom 20.11.1010 findet Ihr den ersten Hinweis auf unsere Aktion am 2. Advent.





Gute Nachrichten aus der Schweiz: Strommasten als Auslaufmodell (NZZ vom 10.10.10)

22 11 2010

… doch jetzt zeichnet sich die Trendwende hin zum Kabel im Boden ab. …

Erdkabel in der Schweiz
Ganzer Artikel als Bild





Der Widerstand gegen neue Stromtrassen ist groß / Ein Erdkabelgesetz könnte das ändern – MAZ 31.08.2010

31 08 2010

ENERGIE: Unter der Erde kommt der Strom besser an.

Artikel in der Märkischen Allgemeinen vom 31.08.2010 (hier auch online zu lesen)Artikel in MAZ 31.08.2010





Unser Leserbrief zu: „LINKE WILL ERDKABELGESETZ PRÜFEN LASSEN“

31 08 2010

„Die Linksfraktion im Potsdamer Landtag will für Höchstspannungsleitungen (380 kV) ein brandenburgisches Erdkabelgesetz prüfen lassen, das Teilverkabelungen erlaubt. Ihr Wirtschaftsminister sieht die Kompetenz hierfür jedoch ausschließlich beim Bund. Beide übersehen dabei völlig, dass …“ Weiter bei der Märkischen Allgemeinen

Leserbrief in der MAZ vom 30.08.2010